Forschung und Lehre

Zu den Zielen und Aufgaben des Bereiches IFuL - Interdisziplinäre Forschung und Lehre zählen:

  • Förderung fächerübergreifender Ansätze in Forschung und Lehre
  • Interdisziplinäre Ergänzung des Fachstudiums
  • Grundlagenwissen, Orientierung, Bildung
  • Einübung interdisziplinärer Kompetenzen
  • Vermittlung wissenschaftlicher Grundlagen und Grundkompetenzen
  • Konzeption interdisziplinärer Themenschwerpunkte
  • Entwicklung interdisziplinärer Lehr- und Lernkonzepte
  • Forschungsarbeiten zu aktuellen interdisziplinären Problem- und Fragestellungen
  • Forschungen zu grundlegenden wissenschaftshistorischen und wissenschaftstheoretischen Aspekten
  • Forschungsprojekte zu Kulturwissenschaften und Interkulturalität

Für die Arbeit im Bereich interdisziplinärer Forschung und Lehre ist die Einsicht leitend, dass wir nicht einzelne Disziplinen studieren, sondern komplexe Probleme, die weit über die Grenzen eines bestimmten Faches hinausgehen. Mit dem Begriff der Interdisziplinarität ist hier weniger die Kenntnis von Faktenwissen aus verschiedenen Disziplinen bezeichnet, als vielmehr eine im fächerübergreifenden Austausch und Diskurs erworbene Kompetenz wissenschaftlichen Arbeitens beschrieben. Der durch die Überschreitung der eigenen Fachgrenzen erzielte Mehrwert liegt zum einen in der gemeinsamen Erarbeitung komplexitätsgerechter Lösungsansätze für Probleme von Theorie und Praxis und zum anderen in einer Weitung des eigenen Horizontes, dem Zugewinn von Lebens- und Orientierungswissen.

Zur Realisierung:

  • Interdisziplinäre Forschungs- und Lehrprojekte
  • Wechselnde aktuelle und grundlegende Themenschwerpunkte (Vernetzung von Vorlesungsreihen, Begleitprogrammen, Weiterführenden Lehrveranstaltungen)
  • Renommierte interdisziplinäre Vorlesungsreihe der beim Studium generale angesiedelten Stiftung "Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur"
  • Fächerübergreifende Module für die Bachelor- und Master-Studiengänge, Vorlesungen mit Begleitübungen
  • Kooperation mit inner- und außeruniversitären Institutionen (Fächer, Fachbereiche, Zentren, IAK's, AStA, Initiativen der Studierenden, Ministerien, Verbände)
  • Organisation interdisziplinärer Tagungen
  • Publikationen zu den Arbeits- und Forschungsbereichen

Arbeits- und Forschungsbereiche:

Die interdisziplinäre Forschung und Lehre des Studium generale konzentrieren sich auf Interdisziplinarität und Grundthemen der Philosophie, Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte, Kulturwissenschaften und Interkulturalität. Es ist an internationalen Projekten zur Kulturalität und Kunst- und Kulturgeschichte beteiligt.

Im Arbeits- und Forschungsbereich "Interdisziplinarität" stehen wissenschaftstheoretische Reflexionen über Wissen, Orientierung, Bildung, inter- und transdisziplinäre Ansätze im Zentrum. Zudem werden praxisorientierte Lehr- und Lernkonzepte zur Vermittlung interdisziplinärer Kompetenz entwickelt. Der Arbeits- und Forschungsbereich "Wissenschaftliche Grundlagen und Grundkompetenzen" beschäftigt sich mit den vier fächerübergreifenden Schwerpunkten "Grundlagen wissenschaftlicher Erkenntnis", "Grundfragen der Ethik", "Kultur und Kulturbegegnung", "Argumentation, Kommunikation, Rhetorik".

Lehre: Module für Bachelor- und Masterstudiengänge:

Modul 1 "Interdisziplinarität"

  • Besonders geeignet für Bachelor-Studiengänge
  • Interdisziplinarität als Methode und Kompetenz
  • Allgemeinbildung, Orientierungs- und Grundlagenwissen
  • Vorlesungsreihe mit begleitender Übung, einer von drei jeweils aktuell angebotenen Themenschwerpunkten wählbar

Modul 2 "Wissenschaftlich Grundlagen und Grundkompetenzen"

  • Besonders geeignet für Master-Studiengänge
  • Wissenschaftliches Grundlagenwissen und Wissenschaftstheorie
  • Soziale und individuelle, kulturelle und ethische Grundkompetenzen
  • Vorlesungsreihe mit begleitender Übung, eines von zwei jeweils angebotenen Grundlagenthemen wählbar, insgesamt vier Grundlagenthemen semesterweise alternierend

Im Unterschied zum Fachhochschulstudium soll ein Universitätsstudium den Studierenden über das Fachwissen hinaus die Fähigkeiten vermitteln, Fachinhalte in größeren Zusammenhängen zu sehen und sich mit umfassenden Problemfeldern komplexitätsgerecht auseinanderzusetzen. Die Module des Studium generale möchten daher insbesondere grundlegende und fächerübergreifende Kompetenzen ausbilden, die Reflexion und Orientierung ermöglichen.

Durch die Differenzierung in zwei unterschiedlich konzipierte Module "Interdisziplinarität" und "Wissenschaftliche Grundlagen und Grundkompetenzen" und durch das breite Angebot an Themen und Problemstellungen in den jeweiligen Vorlesungen und begleitenden Übungen können sowohl eher fächernahe Kontexte gewählt werden als auch Veranstaltungen, die ein exemplarisches Kennenlernen anderer Fachgebiete, Methoden und Inhalte ermöglichen. Neben den traditionellen interdisziplinären Vorlesungsreihen, die auch der Öffentlichkeit zugänglich sind, hat das Studium generale zusätzliche Vorlesungen eingerichtet, die nur für Studierende geöffnet sind und somit auf die Studienbedürfnisse ausgerichtet werden können. In den ebenfalls nur für die Studierenden der neuen Studiengänge konzipierten begleitenden Übungen des Studium generale werden die Themen der Vorlesungsreihen vertieft, die unterschiedlichen Methoden und Perspektiven der Fachdisziplinen reflektiert und lebensweltliche Zusammenhänge aufgezeigt. Die Lehrveranstaltungen für die Studierenden sind interdisziplinär angelegt, und die teilnehmenden Studierenden sind in unterschiedlichen Studiengängen eingeschrieben.

Ein Modul besteht jeweils aus einer Vorlesung und einer begleitenden Übung. Es kann von allen mit dem Studium generale kooperierenden Fächern in ihre Studiengänge integriert werden - für fachbezogene Studiengänge vor allem zur interdisziplinäre Ergänzung, für interdisziplinäre Studiengänge vor allem zur Erweiterung von Methoden- und Grundlagenwissen und wissenschaftlichen Grundkompetenzen.

Qualifikationsziele:

  • inter- und transdisziplinäre Kompetenzen
  • methodische und analytische Fähigkeiten
  • Grundlagen- und Orientierungswissen
  • problembezogenes und lösungsorientiertes Denken
  • soziale, personale, kommunikative Kompetenzen
  • ethische und interkulturelle Kompetenzen
  • Fähigkeit zu eigenverantwortlichem Handeln
  • Berufsbefähigung und Bildung

Es sind insbesondere persönliche Kompetenzen, die in die Lage versetzen, das jeweils relevante und unabdingbare Wissen zu identifizieren und es vom belanglosen zu unterscheiden. Es handelt sich um jene Fähigkeit, die schon Immanuel Kant als Urteilskraft bezeichnete. Sie zählt – wie bereits Kant konstatierte – zu jenen Fähigkeiten, die nicht gelehrt, sondern nur geübt, geschult und trainiert werden können. Urteilskraft lässt sich nicht wissensmäßig vermitteln, sondern nur in jenem persönlichkeitsgestaltenden Prozess, den wir Bildung nennen, entwickeln und herausbilden.